So entstehen meine Kunstwerke

In diesem Beitrag gebe ich dir Einblick in den Entstehungsprozess meiner Werke. Du erfährst welche Stil-Varianten ich für die Umsetzung verwende und wie ich meine Motive mit ihrem Hintergrund verbinde. 

Die Verbundenheit und ihr Erscheinungsbild

Bevor ich im Detail auf die Entstehung eingehe, ist es mir wichtig, zuerst einmal ganz allgemein auf die Wahl meiner Technik einzugehen. 

Mittlerweile weißt du vielleicht schon, dass das Thema Verbundenheit das Herzstück meiner künstlerischen Arbeit bildet.  

Du fragst dich an dieser Stelle: Wieso Verbundenheit und was genau ist damit gemeint? Im Beitrag “Ein ehrliches Interview mit der Künstlerin” erhältst du Einblick, wie ich zu diesem Thema gekommen bin und was ich damit transportieren möchte.

Zurück zur Verbundenheit. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeiten meiner letzten Jahre. Stilistisch zeigt sich dieser Aspekt insbesondere in der Einlinien-Zeichnung und der Art, wie sie sich mit dem Hintergrund meiner Werke verbindet.

Indem ich die Motive in einer durchgehenden Linie kreiere, möchte ich deren Verbindung zu ihrer Umwelt, anderen Lebewesen, vor allem aber zu sich selbst unterstreichen.

Auch der Hintergrund spielt bei der Entstehung eine wichtige Rolle. Je nach Stil-Variante (mehr dazu weiter unten) trägt dieser entweder zur Form meiner Motive bei oder er unterstützt sie in ihrer Dynamik.  

Entfaltung aus dem Hintergrund 

Bei dieser Stil-Variante ist der Hintergrund maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Motive auf der Leinwand überhaupt erst entfalten können. 

Bei der Entstehung des Hintergrunds gehe ich sehr intuitiv vor. Schicht für Schicht entsteht eine farbenfrohe Komposition, die in die Tiefe geht. 

Damit die unterschiedlichen Schichten transparent erscheinen und im Gesamten Tiefe erzeugen, verdünne ich meine Farben mit viel Wasser. Bis eine Schicht trocknet, kann es daher schon mal einen Tag dauern. So kann der Kreationsprozess viele Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen. 

Der fertige Hintergrund beeinflusst im Anschluss meine Motivwahl maßgeblich. Ich versuche, in den schon kreierten Formen Sujets zu entdecken, die mich ansprechen und eben das verkörpern, was ich über die Kunst transportieren möchte. 

Dieser Vorgang kann manchmal sehr meditativ sein. Dann sitze ich vor dem vollendeten Hintergrund und lasse diesen so lange auf mich wirken, bis daraus ein Motiv hervortritt, mit dem ich weiterarbeiten will. Dieses arbeite ich im Anschluss über die Einlinien-Zeichnung heraus. 

Handelt es sich um eine Auftragsarbeit, starte ich in den Kreationsprozess immer mit den  Eindrücken aus unserem Vorgespräch (Motivwunsch, Farblichkeit, Ausdruck, Energie, Emotion etc.) im Hinterkopf. Dadurch arbeite ich zwar nach wie vor sehr intuitiv, aber ich lasse deine Wünsche und Vorstellungen von Beginn an so einfließen, dass ein Werk entsteht, in dem du dich wiedererkennst.

Getragen durch den Hintergrund

Die zweite Stil-Variante wurde ursprünglich durch meine digitalen Arbeiten (z.B. meine Wandkalender) inspiriert. In der Entwicklungsphase arbeite ich daher digital. Dadurch ist es mir möglich, vor der Umsetzung auf Papier oder Leinwand einen ausgearbeiteten Entwurf zu präsentieren. Diese Variante ist deswegen vor allem bei Auftragswerken beliebt. 

Beim Entwurf gehe ich genau umgekehrt wie bei den Sujets, die aus dem Hintergrund entstehen, vor. Ich beginne mit meinem Motiv und der Entwicklung der Einlinien-Zeichnung. Abhängig vom Auftrag und Motiv orientiere ich mich dabei manchmal auch an Fotos. 

Ausgehend von der Zeichnung und dem Motiv entsteht im Anschluss der Hintergrund. Er unterstützt die Dynamik der Zeichnung und trägt sie aus der Tiefe in den Vordergrund. 

Bei der Übertragung des Entwurfs auf Papier oder Leinwand beginne ich aber sehr wohl mit dem Hintergrund. Erst nach dessen Fertigstellung setzte ich die Einlinien-Zeichnung darüber. 

Von links nach rechts: digitale Zeichung / digitale Zeichnung mit Hintergrund / Umsetzung auf Papier

Obwohl ich bei dieser Stil-Variante im Hintergrund ausschließlich mit deckenden Farbflächen arbeite, ist das Thema Transparenz und Tiefe auch hier sehr wichtig. Denn durch die Überlappung der einzelnen Flächen (im digitalen Entwurf) entstehen Schnittmengen, die wiederum neue Farbtöne aufweisen und eine besondere Dynamik in die Komposition bringen. 

Mein innerer Kritiker und die Fertigstellung

Es kommt durchaus vor, dass ich im Kreationsprozess an einen Punkt gelange, an dem es einfach nicht weitergehen will. Das kann manchmal schon etwas frustrierend sein. 

Was mir in solchen Momenten hilft, ist es das Werk, an dem ich gerade arbeite zur Seite zu legen und mich mit einer anderen Sache zu beschäftigen. Einfach mal den Kopf frei bekommen und aus dieser Situation, in der ich fest stecke, aussteigen, um etwas Distanz zu schaffen. 

Ein weiteres spannendes Thema ist das Urvertrauen. Manchmal entferne ich mich von diesem Gefühl des Vertrauens, wenn mein Kopf zu sehr die Oberhand übernimmt. Ich habe aber gelernt loszulassen und die Kontrolle abzugeben. Dann vertraue ich darauf, dass mich meine Intention, sinnstiftende und wirkungsvolle Werke zu schaffen, weiterbringt. In diesem Gefühl des Urvertrauens fällt es mir ganz leicht, Hindernisse zu überwinden und wieder zurück in den Flow zu kommen.

Nach Tagen und Wochen des Planens, Loslassens, Vertrauens, über sich hinauswachsens, der Hingabe und Freude komme ich an den Punkt, an dem sich das Werk für mich fertig anfühlt. 

Dann stelle ich es meist noch einmal für ein paar Tage beiseite. Denn manchmal bemerke ich später ein paar Kleinigkeiten, die ich noch ändern möchte.

Dieses Gefühl der Vollendung ist eine knifflige Sache. Wie man in meiner Wortwahl schon merkt: Es ist ein Gefühl. Und manchmal geht es recht schnell, bis es aufkommt, ein anderes Mal dauert es länger. Eines weiß ich aber bestimmt: Irgendwann tritt das Gefühl der Vollendung immer ein. 

Dann spüre ich, wie sich in mir Gefühle der Zufriedenheit und des Angekommenseins ausbreiten. Neugierig beginne ich darüber zu philosophieren, wie die Geschichte dieses neu kreierten Werks wohl weitergehen wird. 

Raum für Selbsterfahrung

Und ich hoffe, dass die Geschichte meiner Werke noch lange weitergeht. Denn die Fertigstellung ist erst der Anfang der Reise – deiner Reise.

Dann öffne ich nämlich den Raum für Erfahrungen, die über das visuelle Erleben der Werke hinausgehen und ich lade dich dazu ein in Verbindung mit dir selbst, deinem Körper, deinen Emotionen, deinem Sein zu treten.

Dafür gestalte ich seit 2023 für jedes neue Werk eine kurze Fantasiereise, die die persönliche Auseinandersetzung mit dem Abgebildeten vertieft. So hast du die Möglichkeit dich mit allen Sinnen auf die Themen meiner Werke einzulassen und ganz ins Spüren zu kommen.

Was du dir darunter genau vorstellen kannst, erfährst du auf meinem >>Youtube Channel<<.

Der Malgrund und meine Farben

Ich experimentiere zwar immer gerne auch mit neuen Materialien, eines ändert sich jedoch nie: mein Qualitätsanspruch.

Als Malgrund verwende ich hochwertige Leinwände auf Holzkeilrahmen mit einer Tiefe von 2 cm und Büttenpapier, hergestellt aus 100% langfaserigem Baumwollstoff.

Für meine Hintergründe nutze ich hochwertige Acrylfarben, die aus lichtechten Künstlerpigmenten bestehen und umweltfreundlich sind. 

Acryl deshalb, weil die Farben schnell trocknen und ich dadurch leicht auch mehrere Schichten übereinander auftragen kann, ohne dass die Farben vermischen. Da ich viel Wasser verwende, um die Schichten lasierend erscheinen zu lassen und Tiefe zu schaffen, ist das für mich ein entscheidender Faktor. 

Manchmal nutze ich den Effekt der Farbvermischung aber auch ganz bewusst, wenn die Farben noch flüssig sind. 

Ein weiterer Vorteil von Acrylfarben ist, dass sie ideale Bedingungen für den nächsten Schritt meiner Werke, der Einlinien-Zeichnung schaffen. Diese kreiere ich je nach Bedarf mit pigmentierten und hoch lichtbeständigen Zeichentusche- oder Acrylstiften. 

Für den optimalen Schutz versehe ich meine Werke zum Schluss noch mit einer Transparentlack-Versiegelung. Dieser erhöht die Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse (insbesondere UV-Strahlen), Verschmutzung und mechanische Beanspruchung. Außerdem verleiht er den Farben noch einmal mehr Strahlkraft.

Das Farbkonzept

Meine Werke sind in der Regel sehr farbenfroh. Wieso? Weil das Leben bunt ist und ich diese Qualität auch in meiner Kunst widerspiegeln möchte. 

Bei der Auswahl der Farben verbinde ich meine intuitive Zusammenstellung mit den Erkenntnissen aus der Farbenlehre. Dadurch habe ich die Möglichkeit, mit einem Farbkonzept zu arbeiten, das sowohl persönlich als auch theoriebasiert ist.

Ich liebe es zum Beispiel, warme und kalte Töne miteinander zu kombinieren. Sehr spannend finde ich es auch, Komplementärkontraste zu nutzen. Dabei werden zwei Komplementärfarben verwendet, sie liegen im Farbkreis direkt gegenüber.

Dadurch bekommen die Farben eine höhere Leuchtkraft und entfalten mehr Wirkung. Das erweckt Spannung und die Werke erscheinen dynamisch, lebhaft und vollständig. 

Schlussendlich ist mir bei der Kreation meiner Kunstwerke aber die Gesamtkomposition wichtig. Sie soll harmonisch, in sich stimmig wirken und ausgewogen sein. 

Dich interessiert der Entstehungsprozess meiner Werke und du wünscht dir noch mehr Details? Vielleicht auch Einblick anhand mehrerer Werkbeispiele? Ich lade dich gerne zu einem Plausch bei mir im Atelier in Salzburg, Parsch ein. Kontaktiere mich dafür bitte einfach über das Formular